Orgeln

Hamburg-Altstadt, Hauptkirche St. Katharinen (Flentrop 2013, 61, IV/P)

Die Kirche ist die dritte der fünf Gemeindekirchen des alten Hamburg. Sie wurde um 1250 gegründet, im 15. Jhd. als gotische Backsteinbasilika neu errichtet und 1943 schwer beschädigt. Die reiche Barockausstattung mit der kostbaren Barockorgel verbrannte. Das Äußere einschließlich des berühmten barocken Turmhelmes von P. Marquardt wurde 1950–1956 wiederhergestellt. 2010–2012 erfolgte eine Generalsanierung und Rekonstruktion der alten Orgel. Berühmte Hauptpastoren waren Ph. Nicolai 1601/1608 (Liederdichter: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und „Wachet auf, ruft uns die Stimme“) und M. Goeze 1755/1786 (sog. „Fragmentenstreit“ mit G. E. Lessing).

Die Orgel hat erste Ursprünge in der Reformationszeit. Es erfolgte ein allmählicher Ausbau unter den hier wirkenden bedeutenden Organisten Heinrich Scheidemann und Johann Adam Reincken bis zum Ende des 17. Jahrhunderts auf vier Manuale und 58 Registern zu einem der berühmtesten Instrumente des hanseatischen Orgelbarocks (Orgelbauer: Scherer, Fritzsche, Stellwagen, Besser). Als letztes Beispiel der frühen Blütezeit des Hamburger Orgelbaues überlebte es die Neubautätigkeit Arp Schnitgers am Ende des 17. Jahrhunderts und den großen Brand von 1842. J. S. Bach gab hier 1720 ein denkwürdiges Konzert und bezeichnete das Instrument als „ein in allen Stücken vortreffliches Werk“, lobte „die Schönheit und Verschiedenheit“ der zahlreichen Zungenregister und die hervorragende Ansprache „bis ins tiefe C“ des in voller Länge in Zinn ausgeführten Principal 32’. Wiederaufbau unter Verwendung von 520 erhaltener historischer Pfeifen durch die niederländische Orgelbaufirma Flentrop. 2013 erfolgte die Wiedereinweihung.

I. Rückpositiv CD–d3
Principal  ....................8’
Gedackt .....................8’
Quintadena  ...............8’
Octava .......................4’
Hohlflöte ...................4’
Blockflöte ..................4’
Quintflöte ............1 1/3’
Sifflet ......................... 1’
Scharff ......................8f.
Sesquialtera  .............2f.
Regal ..........................8’
Oboe d’amore ...........8’
Schalmey  ..................4’
Tremulant

II. Hauptwerk CD–d3
Principal  ..................16’
Quintadena  .............16’
Bordun .....................16’
Octava ........................8’
Spitzflöte ...................8’
Querflöte ...................8’
Octava .......................4’
Octava .......................2’
Rausch-Pfeiffe  .........2f.
Mixtura ...................10f.
Trommete ..................8’
Trommete ................16’

III. Oberwerk CD–d3
Prinzipal .....................8’
Hohlflöte ...................8’
Gambe .......................8’
Octava .......................4’
Flöte ...........................4’
Nasat .................. 2 2/3’
Waldflöte ...................2’
Gemshorn  .................2’
Scharff.......................6f.
Trommete ..................8’
Zincke ........................8’
Trommete ..................4’

IV. Brustwerk CD–d3
Principal  ....................8’
Octava .......................4’
Quintadena  ...............4’
Waldflöte ...................2’
Scharff ......................7f.
Dulcian  ....................16'
Regal ..........................8’
Tremulant

Pedal CD–d1
Principal  ..................32’
Principal  ..................16’
Sub-Bass .................16’
Octava .......................8’
Gedact .......................8’
Octava .......................4’
Nachthorn .................4’
Rausch-Pfeife  ..........2f.
Mixtura .....................5f.
Cimbel  ......................3f.
Groß-Posaun   ..........32’
Posaune ...................16’
Dulcian  ....................16’
Trommete ..................8’
Krumhorn ..................8’
Schallmey .................4’
Cornet-Bass  ..............2’

Vogelgeschrey, Timpani, zwei Zimbelsterne, Generaltremulant

Koppeln: BW/OW, OW/HW, RP/P; Spiel- und Registertraktur mechanisch, Schleiflade