Orgeln

Hamburg-Altstadt, Hauptkirche St. Petri (Beckerath 1955 / A. Schuke 2006, 66, IV/P)

St. Petri ist die älteste der fünf Hamburger Hauptkirchen. Das vierschiffige Gebäude wurde 1195 erstmals urkundlich erwähnt. Um 1310/20 wurde mit dem Bau einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche begonnen. Um 1418 waren mit dem Anbau eines zweiten südlichen Seitenschiffes die wesentlichen Erweiterungsbauten abgeschlossen. 1842 fiel die Kirche dem Großen Hamburger Stadtbrand zum Opfer, dabei konnten die meisten Kunstwerke gerettet werden. 1849 konnte das am mittelalterlichen Bau orientierte, aber mit zahlreichen Abwandlungen neu erbaute Kirchengebäude wieder geweiht werden. Den Zweiten Weltkrieg überstand St. Petri mit vergleichsweise geringen Beschädigungen.

Die Große Orgel wurde 1955 durch Rudolf von Beckerath unter Verwendung von Pfeifenmaterial aus den Vorgängerorgeln von Walcker und Sauer neu gestaltet. Bei seiner größten Hamburger Orgel richtete von Beckerath die ursprüngliche Disposition an der Schnitger-Orgel der benachbarten Jacobi-Kirche aus, einige Register orientierten sich dabei gar an den Mensuren Gottfried Silbermanns. Hierzu fügt sich auch der – zum damaligen Zeitpunkt bei einem so großen Instrument keineswegs selbstverständliche – Bau einer mechanischen Traktur. Ihre äußere Gestalt ist dem Ideal der Sachlichkeit und Schlichtheit der 1950er Jahre verpflichtet und als zeitgenössische Adaptation des Prospekts der Johanniskirche in Lübeck zu verstehen; das Rückpositiv ist aus musikpraktischen Gründen in zwei getrennten Gehäusen untergebracht. 2006 wurde die Orgel durch Alexander Schuke Orgelbau (Potsdam) restauriert und erweitert.

I. Rückpositiv C–g3
Prinzipal ....................8’
Gedackt .....................8’
Quintadena ...............8’
Oktave .......................4’
Rohrflöte ...................4’
Quintflöte ........... 2 2/3’
Oktave .......................2’
Terz ......................1 3/5’
Quinte ..................1 1/3’
Sifflöte ....................... 1’
Scharf ...................5f. 1’
Dulzian .....................16’
Krummhorn ..............8’
Tremulant

II. Hauptwerk C–g3
Prinzipal ...................16’
Oktave .......................8’
Spielflöte ...................8’
Oktave .......................4’
Nachthorn .................4’
Quinte ................. 2 2/3’
Oktave .......................2’
Flachflöte ..................2’
Mixtur ............ 5f. 1 1/3’
Scharf ...................4f. 1’
Trompete .................16’
Trompete ...................8’

III. Oberwerk (schwellbar) C–g3
Gedackt ...................16’
Violprinzipal ..............8’
Prinzipal .....................8’
Holzflöte ....................8’
Bordun .......................8’
Gemshorn .................8’
Schwebung ...............8’
Oktave .......................4’
Koppelflöte ...............4’
Nasat .................. 2 2/3’
Nachthorn .................2’
Kornett ............ 4–5f. 4’
Mixtur .............. 4–6f. 1’
Klingende Zimbel.. 3f. 1/6’
Fagott ......................16’
Trompete ...................8’
Oboe ..........................8’
Klarine .......................4’
Tremulant

IV. Brustwerk (schwellbar) C–g3
Holzgedackt ..............8’
Holzprinzipal .............4’
Quintade ....................4’
Oktave .......................2’
Quinte ..................1 1/3’
Schlagtöne ....... 3f. 2/5’
Scharf ............... 3f. 2/3’
Vox humana ..............8’
Tremulant

Pedal C–f1
Untersatz .................32’
Prinzipal ...................16’
Subbaß ....................16’
Oktave .......................8’
Gedackt .....................8’
Oktave .......................4’
Nachthorn .................2’
Rauschpfeife ....... 3f. 4’
Mixtur ............ 5f. 2 2/3’
Kontrafagott ...........32’
Posaune ...................16’
Dulzian .....................16’
Trompete ...................8’
Trompete ...................4’
Kornett ......................2’

Zimbelstern

Koppeln: IV/I, III/I, IV/II, III/II, I/II, IV/III, IV/P, III/P, II/P, I/P;
Spieltraktur mechanisch, Registertrakur elektrisch, Schleiflade; Setzeranlage (unbegrenzt), MIDI-Schnittstelle