Orgeln

Stade, St. Cosmae und Damiani (Hus/Schnitger 1675, 42, III/P)

Der Ursprung des Kirchenbaus liegt im 13. Jahrhundert. Das Patrozinium geht zurück auf einen Kult um Reliquien von Cosmas und Damian im Bremer Dom. Der heutige Bau ist das Ergebnis verschiedener Erweiterungen und Umbauten vor allem des 17. Jahrhunderts nach dem verheerenden Stadtbrand 1659. Weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt ist der achteckige Turm mit seiner barocken Haube. Die Inneneinrichtung, die im wesentlichen nach 1659 entstand, besticht durch ihren einheitlichen norddeutsch-barocken Stil. Besonderes zu benennen ist der figurenreiche Altar von Christian Precht (1674–77). Der mittelalterliche Flügelaltar in der Gertrudenkapelle kam wie auch zwei Kronleuchter und einige Bildwerke im 19. Jahrhundert aus der Nicolaikirche an diesen Ort.

Die Huß/Schnitger-Orgel wurde im Jahr 1675, nach dem Stadtbrand von 1669 ganz neu errichtet. Die Arbeiten führte Berendt Huß mit seinem jungen Gesellen und Cousin Arp Schnitger aus. Die beispiellose internationale Karriere Arp Schnitgers als Orgelbauer nahm hier ihren Anfang. Mit Fertigstellung der Orgel wurde Vincent Lübeck als Organist an St. Cosmae tätig. Über die Jahrhunderte wurde die Orgel durch die in Stade ansässigen Orgelbauwerkstätten Wilhelmy (1781) und Röver (1870) gewartet und leicht umgebaut. 1917 wurden die Prospektpfeifen aus Zinn zu Kriegszwecken beschlagnahmt. Nach verfehlten Restaurierungen in der Folgezeit wurde das Instrument im Jahr 1975 durch die Orgelbauwerkstatt Jürgen Ahrend (Leer) wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht.

Oberwerk CDEFGA–c3
Prinzipal ............... 16’ A
Quintadena ......... 16’ H
Octav ..................... 8’ H
Gedackt ................. 8’ H
Octav ..................... 4’ H
Rohr Flöt ................ 4’ S
Nassat .................... 3’ H
Octav ..................... 2’ H
Mixtur .................. 6f. H-A
Cimbel .................. 3f. A
Trommet .............. 16’ S
Trommet ................ 8’ H

Rückpositiv CDEFGA–c3
Prinzipal ................. 8’ H
Quintadena ........... 8’ H
Rohr Flöt ............... 8’ H-A
Octav ..................... 4’ H
Wald Flöt ............... 2’ H
Sieflöt .............. 1 1/2’ A
Sesquialter ........... 2f. A
Scharff .................. 5f. A
Dulcian ................ 16’ H
Trechter Regal ...... 8’ H

Brustwerk CDEFGA–c3
Gedackt ................. 8’ H
Quer Flöt (ab c1) ....8’ H
Flöt ......................... 4’ H
Octav ..................... 2’ H
Tertia ................ 1 3/5’ H
Nassat Quint ....1 1/2’ H-A
Sedez ..................... 1’ H-A
Scharff ................. 3f. H-A
Krumphorn ........... 8’ S
Schalmey .............. 4’ S-A

Pedal CDE–d1
Prinzipal .............. 16’ H-A
Sub Bass ............ 16’ H-A
Octav ..................... 8’ H
Octav ..................... 4’ H
Nachthorn ............. 1’ H
Mixtur ...............5–6f. H
Posaun ................. 16’ H
Dulcian ................ 16’ A
Trommet ................ 8’ H
Cornet .................... 2’ A

Glockenspiel (vom OW aus spielbar; 1983 restauriert)
Generaltremulant

Pfeifenmaterial:
H=Berendt Huß unter Mitarbeit von Arp Schnitger (1668–1675)
S=Arp Schnitger (1688)
A=Jürgen Ahrend (1975)

Koppel: Manualschiebekoppel BW an OW; Spiel- und Registertraktur mechanisch; Stimmung: mitteltönig (modifiziert mit drei reinen Terzen), Stimmtonhöhe: 1 Ganzton über heute normal (g1=446 Hz/a1=493 Hz)